Design

Progressive Linien auf den Fundamenten einer großen Tradition

Lancia Thesis Frontpartie weist den stilistischen Weg künftiger Baureihen

 

Der Lancia Thesis ist nicht nur eine große, sondern gleichfalls besonders elegante Limousine. Im Vergleich zum Lancia k, dem unmittelbaren Vorgänger, wurde jedoch aus zwei Gründen eine völlig neue Designlinie konzipiert. Erstens: Der neue Lancia wurde aufgrund seiner Dimensionen und Ausstattungsfeatures höher – und zwar zwischen der oberen Mittel- und Oberklasse – angesiedelt. Hieraus ergab sich, dass der Lancia Thesis nochmals deutlich edler und souveräner gestaltet werden sollte. Zweitens: Mit diesem Auto vollzieht Lancia endgültig einen Schnitt in der Markenpositionierung: Die Fahrzeuge aus Turin verkörpern künftig wieder stärker, so wie in den ersten Jahrzehnten der Markengeschichte, kompromisslos Innovation und Luxus. Der Lancia Thesis spiegelt deshalb das neue Gesicht eines traditionsreichen Unternehmens wider und weist damit gestalterisch den Weg in die Zukunft.

 

 

Das Design der Limousine nimmt im heutigen Wettbewerbsumfeld denn auch eine Sonderstellung ein. Neues wurde hier mutiger als üblich mit Zitaten an eine große Tradition verbunden. Die Basis dafür legte Lancia mit der 1999 vorgestellten Studie Lancia Dialogos. Auf diesem Auto basiert der Lancia Thesis. Oder anders: Der Thesis ist die Serienversion des Dialogos. Besonders prägnant sind die Front- und Heckpartie. Vorne ist es der verchromte und typisch für die Marke gestaltete Chrom-Kühlergrill, der die luxuriöse Positio-nierung des Wagens unverkennbar unterstreicht. Besonders eigenständig sind zudem die erhaben konturierte Motorhaube in klassischer Stilistik und die bewusst herausmodellierten Kotflügel mit den hier integrierten Bi-Xenon-Scheinwerfern. Stoßfänger gibt es beim Lancia Thesis zudem nur noch im funktionalen Sinne; optisch sind sie, da perfekt in die Karosserie eingearbeitet, nicht mehr auszumachen.

 

Das gleiche Bild der homogen in die Flächen der Kotflügel einbezogenen Kotflügel prägt die Heckpartie. Hier sind es besonders die extrem schmalen Scheinwerfer in LED-Technik, die dem Lancia Thesis seine elegante Eigen-ständigkeit verleihen. Sind es vorne der Kühlergrill und die ovalen Scheinwerfer, die bewusst an den legendären Lancia Aurelia der 50er Jahre erinnern, kommt dieser stilistische Brückenschlag zwischen den Jahrzehnten hinten den Rückleuchten und der klar gestalteten Kofferraumhaube zu. Dennoch ist dieser Lancia ein klares Design-Statement des Jahres 2002.

 

Seitlich fallen der große Radstand (2803 mm) und die lange, um den Scheibenbereich halbrunde Dachlinie des Lancia Thesis besonders auf. Darunter spannen sich die kraftvollen Linien der Kotflügel bis in die Türen. Die verchromten und ergonomisch ideal konzipierten Türgriffe zeigen dagegen einmal mehr, dass sich ansprechende Formen und hohe Funktionalität nicht ausschließen.

 

Dies gilt ebenso für den Innenraum. Grundsätzlich überzeugt der Lancia Thesis im Interieur durch ein besonders anspruchsvolles, elegantes und bedienungs-freundliches Ambiente. Obwohl durch und durch mit High-Tech-Elementen bestückt, bleibt der große Lancia dabei stets intuitiv bedienbar und alle Funktionen optimal einsehbar. Das verdeutlichen die Instrumente beispielhaft: Die klassisch runden Anzeigen für Tacho und Drehzahlmesser gleichen in ihrem Aufbau und in ihrer Ästhetik hochwertigen Chronographen. Parallel fügen sich elektronisch als Piktogramme dargestellte Informationen harmonisch in die analoge Welt ein oder tauchen erst auf, wenn sie benötigt werden.

 

Darüber hinaus kennzeichnen den Lancia Thesis ausnahmslos hochwertige Materialien und ästhetisch ansprechende Formen. Die Oberflächenvergütung der Mittelkonsole etwa besteht aus Magnesium. Folge: eine unvergleichbar hochwertige Haptik, die optisch eine perfekte Symbiose mit den eingesetzten Holzapplikationen und den lederartigen Kunststoffoberflächen der mittig leicht nach vorne geschwungenen Armaturen und der Türverkleidungen eingeht. Als weitere Materialien setzt Lancia in seinem neuen Topmodell in der Optik naturbelassene Hölzer, hochwertige Wollstoffe, Alcantara und Leder ein. Lancia bietet hier als Wollstoff ein Tuch an, das eine große Tradition fortführt: Bereits in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts war die Marke bekannt für seine edlen Wollbezüge aus italienischer Produktion; noch heute ist dieser Stil besonders in Italien Ausdruck guten Geschmacks. Doch das Tuch überzeugt nicht nur optisch: In Extremtests wurde ermittelt, dass diese Bezüge 18.000 „Sitzstunden“ leicht verkraften – wer das selbst nachprüfen möchte, muss rund vierzig Jahre Lancia Thesis fahren.

 

In die Gestaltung der Sitze mit einbezogen sind ebenfalls die Materialien Alcantara und Leder. Während die edle Faser Alcantara seit vielen Jahren ein typischer Bezugsstoff bei Lancia ist, geht das Unternehmen beim Leder einen neuen Weg: Im Thesis kommt in der edelsten und optionalen Sitzversion ein Naturprodukt vom Zulieferer „Poltrona Frau“ zum Einsatz; besonders Ferrari-Fahrern ist dieser Name ein Begriff.

 

Die breiten und nach vorne großzügig dimensionierten Auflagen der ergonomisch aufwendig gestalteten Sessel erinnern eher an Designermöbel als an herkömmliche Autositze. Liebe zum Detail dokumentieren auch die Kopfstützen: Sie korrespondieren durch ihre nach unten zulaufende Form mit dem Lancia-Firmen-Logo. Den hochwertigen Eindruck der kompletten Sitzanlage verstärken doppelt gesteppte und umgeschlagene Nähte. Als bequeme Einzelsitze gestaltet sind auch die drei Plätze im Fond. In der Summe aus Formvollendung und Materialqualität ergibt sich ein moderner und freundlicher Innenraum, mit dem die Designer das vollendete italienische Coupé-Konzept eines Maserati in die Welt der großen Limousinen übertragen haben. Nicht zuletzt deshalb ist der Lancia Thesis auch aufgrund seines Interieurs unvergleichbar innovativ.